Sibylle Birkhäuser deutet in ihrem Buch bekannte Märchen, die alle um den Mutterarchetypus kreisen. Jedes Märchen spiegelt je eine andere Seite der Grossen Mutter als eine Macht in der menschlichen Psyche und zeigt, wie diese ins Leben des Menschen eingreift. Sie steht hinter dem, was wir gängig als Mutterkomplex bezeichnen. Unserer Einstellung oder Schicksalskonstellation entsprechend wird sie als unbewusst machend, etwa als Depression oder Sucht, oder als Leben spendende, schöpferische Kraft erlebt. Sie wirkt auch in der Liebe.

Sibylle Birkhäuser verbindet ihre Deutungen besonders mit den Liebesproblemen und den Fragen der Schöpferischkeit heutiger Menschen und nimmt auf viele Beispiele aus ihrer analytischen Praxis Bezug. Auch das Verhältnis zum Körper und zum Trieb und allgemein zur Natur ist Thema der Autorin. Die Märchen versteht sie als einen alten Schatz an heilendem Wissen im Umgang mit der Grossen Mutter.

Folgende Märchen werden eingehend besprochen: «Schneewittchen», «Jorinde und Joringel», «Brüderchen und Schwesterchen», «Der Trommler», «Frau Trude», «Fundevogel», «Iwas und die Hexe», «Rapunzel», «Die drei Männlein im Walde», «Das Rätsel», «Goldener», «Die Nixe im Teich», «Die drei Spinnerinnen», «Der süsse Brei», «Grossmütterchen Immergrün», «Das Erdkühlein», «Waldminchen».