Biografie
Der Basler Künstler Peter Birkhäuser war in seiner ersten Schaffenszeit bekannt als Grafiker und Plakatmaler. Eine Krise führte ihn zu seinen Träumen und in die eigene Tiefe. Nach längerem Suchen und Ringen fand er zu einem ganz eigenen Stil des Malens von seelischer Wirklichkeit.
Peter Birkhäuser wurde 1911 in Basel in der Schweiz geboren, wo er auch aufwuchs. Von 1928 bis 1934 liess er sich an der Kunstgewerbeschule in Basel ausbilden und wurde Assistent des Basler Malers Niklaus Stoecklin. Schon als 22-Jähriger eröffnete er sein eigenes Atelier als Maler und Grafiker. Seine Verehrung galt damals den alten Meistern. In dieser Technik malte er traditionelle Motive. Auch als Porträtist und Plakatmaler und allgemein als Grafiker machte er sich bald einen Namen.
1939 heirateten Sibylle Oeri und er. Sie hatten zwei Kinder. Sibylle prägte in entscheidender Weise Birkhäusers künstlerische Entwicklung mit. Als er in den 1940er-Jahren in eine Schaffenskrise geriet und von innen gedrängt wurde, die traditionelle Malweise zu verlassen, führte Sibylle ihn in die Gedankenwelt des Psychiaters und Tiefenpsychologen C. G. Jungs ein. Birkhäuser begann eine Analyse und liess sich darauf ein, sich von seinen Träumen leiten zu lassen. Dabei begleitete ihn vor allem die bekannte Jungschülerin Marie-Louise von Franz (1915-1998).
„«Etwas durchkreuzte mich und zerstörte meine bewussten Ideale, konsequent über Jahre, bis ich so klein war, dass ich nachgab. Und ich gehorchte, noch bevor ich es begriff. Aus schierem Leiden gab ich nach. Erst später, mit den Jahren konnte ich endlich den Sinn erkennen. Aber dieses Unbekannte in mir wusste den Sinn schon immer […]. Ich erlebte eine Macht in mir, die nicht ich war. Das ist religiöse Erfahrung. Sie zwang mich auf einen Weg, der nicht von mir gewollt war, der nicht meinem damaligen Geschmack entsprach. […] Es war ein langer Weg. Aber heute, wenn ich zurückschaue auf die Tausenden von Träumen und diese lange Entwicklung und die Opfer, sehe ich, dass es eine sehr kostbare Erfahrung war.»“
Trotz seines Suchens nach neuen Formen und Inhalten in der Malerei arbeitete Birkhäuser in den 1940er-Jahren mit grossem Erfolg als Porträtist und Grafiker weiter. Bis heute bekannte Plakate entstanden, und regelmässig wurden seine Arbeiten prämiert. Später verlegte er seinen Schwerpunkt auf die Schriftgrafik.
Der Übergang zur Malerei war ein qualvolles Suchen. In einer Zwischenphase schuf Peter Birkhäuser Bilder, die der «Neuen Sachlichkeit» und dem «Magischen Realismus» zugeschrieben werden. 1953 gelang Birkhäuser mit dem Gemälde «Der Gespaltene» der Durchbruch zu einer Malerei innerer Bilder. Er entwickelte nun seinen ganz eigenen Stil des Malens von seelischer Wirklichkeit, und es entstand ein umfangreiches Werk an Traumbildern, die immer wieder in Ausstellungen zu sehen waren.
1976 starb Peter Birkhäuser starb im Alter von 65 Jahren.
Literatur zum Thema
«Der Rote Faden – Malerei und Grafik von Peter Birkhäuser» (2013)