Mit traditionellen Motiven im Stil der alten Meister beginnend über den Magischen Realismus entwickelte sich Peter Birkhäusers Malerei hin zu einem ganz eigenen, tiefschürfenden Gestalten von Bildern aus seinem seelischen Erleben. Die Traummalerei von Birkhäuser ist ein aussergewöhnliches Zeugnis des inneren Weges und Schauens eines Menschen. Sie fasziniert und berührt bis heute Menschen weltweit.
Malerei
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Traditionelle Motive, Porträts, Magischer Realismus und Malerei des Suchens
In der «Vorläuferphase» schuf Peter Birkhäuser Wandbilder in Basler Gebäuden, teils zusammen mit seinem Künstlerfreund Niklaus Stoecklin zusammen, etwa im Zofingia-Lokal (im Breo, St. Johannsvorstadt), im Restaurant Grüner Heinrich und die «Arzneipflanzen» im Verwaltungsgebäude der Firma Hoffmann-La Roche. Diese Phase dauerte von 1931 bis 1936.
Ab 1934 wandte sich Peter Birkhäuser der Kunstmalerei nach dem Vorbild alter Meister in den Techniken Öl, Aquarelle und Zeichnungen zu. Er malte in den späten 1930er- und 1940er Jahren Architektur, Pflanzen, Früchte und Porträts.
Darauf folgten Werke, die der «Neuen Sachlichkeit» und dem «Magischen Realismus» zugeordnet werden. Peter Birkhäuser schuf in dieser Phase Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, und Mischtechniken. Diese Schaffenszeit in den 1940er- bis frühen 1950er-Jahren könnte als Malerei des Suchens bezeichnet werden.
In seiner ersten Schaffenszeit schuf Peter Birkhäuser weiter Reliefs aus Metall und Kunststoff, beispielsweise im Restaurant Zum Barfüsser in Basel, im Kirchgemeindehaus von Dornach SO oder für das Forschungsinstitut für Chemie und Physik ERA in Brüssel.
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Traumbilder, Kunstmalerei zu Inhalten aus dem Unbewussten
In dieser Zeit wandte sich Peter Birkhäuser einer experimentellen Malerei zu, in der er versuchte, Inhalte aus dem Unbewussten, seine Träume und inneren Bilder bildlich umzusetzen, ohne Bezug auf irgendeine Tradition zu nehmen. Der Künstler verstand sich letztlich als ein Instrument des Unbewussten.
Treffend und tief verstehend beschrieb Eva Wertenschlag-Birkhäuser das Hauptwerk von Peter Birkhäuser:
«Zahlreiche Gemälde von Birkhäuser gestalten überwältigende Inhalte aus dem kollektiven Unbewussten, deren Sinn sich erst verstehen lässt, wenn man sie vor dem Hintergrund der kollektiven seelischen Problematik unserer Zeit sieht. Birkhäuser war in hohem Masse sensibel für die unterschwelligen Zeitprobleme. Sein ganzer Weg zeigt, dass er als Künstler besonders dazu aufgefordert war, sein Schaffen in den Dienst eines grösseren schöpferischen Geistes zu stellen und mit seinen Bildern nicht nur die Krise und das Kranke unserer Zeit, sondern mehr noch die Reaktionen und heilenden Tendenzen der autonomen Psyche zu zeigen. So sind seine Bilder wie ein geistiger Spiegel, in dem das, was in uns und unserer Zeit verborgen ist, sichtbar wird. In diesen Bildern grösseren Inhalts wird so etwas wie ein kollektiver Individuationsprozess sichtbar. Es sind religiöse Bilder, Manifestationen eines Gottesbildes aus dem Unbewussten, das nach Verwirklichung in einem neuen Bewusstsein strebt. Dadurch wird sein persönlicher Individuationsprozess zu einer Art Schwangerschaft mit Bildern, die einen neuen Mythos umkreisen.»
(Zitat: Klappentext Buch Fenster zur Ewigkeit)
Literatur zum Thema
«Fenster zur Ewigkeit. Die Malerei von Peter Birkhäuser» (2001)